Anderthalb Stunden hat die Übergabe durch den Vermieter, vertreten durch eine Wohnverwaltungsgesellschaft, gedauert. Jeder noch so kleine Mangel wurde notiert und zum Bestandteil des Mietvertrags gemacht. Wir haben sogar die Bohrlöcher und die Nägel in den Wänden gezählt. — Ich will die Wohnung nicht als ‘verwohnt’ bezeichnen, aber renovierungsbedürftig ist sie allemal — und verschmutzt.

Man kann über die aktuelle Regierung lamentieren, wie man will, aber eines muss man ihnen lassen: Das Mietrecht hat sich zum Vorteil der Mieter verändert. Wer schnell mal eine Wohnung für eine Übergangszeit sucht, den begünstigt das neue Mietrecht. Drei Monate gesetzlich festgelegte Kündigungsfrist erlauben eine vergleichsweise hohes Maß an Flexibilität.

Die neue Wohnung benötige ich maximal ein Dreivierteljahr. Warum sollte ich sie also renovieren? Nein, nicht mal streichen werde ich, nur sehr, sehr gründlich reinigen. Dann sollte sie bewohnbar sein. Am Mittwoch ist es soweit. Große Mengen Domestos, Schmierseife und heißes Wasser sowie eine Wurzelbürste, Gummihandschuhe und ein Nass-/Trockensauger werden zum Einsatz kommen. Bis alles blitzt und blinkt. <Stöhn!>