Eigentlich wollte ich ja ein mehrmonatiges Sabbatical einschieben, um den Mangel an Urlaub der vergangenen Jahre wieder aufzuholen. In der Woche vor Weihnachten habe ich damit begonnen. Aber langsam wird's mir leid. Heute habe ich sieben Stunden Vorbereitung gebraucht, um ein paar Warensendungen zur drei Minuten Fußweg entfernten Postagentur bringen zu können. So langsam verstehe ich die Rentner, die an der Kasse stets mit einem missmutigen Gesicht hinter mir stehen, um zu verstehen zu geben, dass sie am liebsten vorgelassen werden möchten. »Keine Zeit! Keine Zeit!«

Jetzt habe ich viel freie Zeit zur Verfügung, frei, weil sie (nur scheinbar) eine Zeit ohne Verpflichtungen ist. Und doch fühle ich mich nicht frei. Die mannigfaltigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung überein zu bringen, will erstmal gelernt sein. Ich habe doch keine Übung in Urlaubsdingen.

Aber keine Sorge! Unglücklich bin ich deshalb nicht. Ich weiß mich zu beschäftigen. Aber irgendwie wünsche ich mir doch einen Leisure Time Consultant herbei… und irgendwie auch wieder nicht…