Schauplätze

Nein, hat er nicht

Also, ich bin heute morgen aufgewacht wie immer: die Tränensäcke ein bißchen größer als am Abend, die Haare deutlich verzauster, der Blick trüber, die Bewegungen träger.

Aber kann das sein? Ein Morgen wie jeder andere? Wo sich doch heute der 11. September 2001 das erste Mal jährt, der 11. September, von dem uns die Medien gebetsmühlenartig seit 12 Monaten Glauben machen wollen, dass er die Welt verändert habe.

Nein, hat er nicht.

Fragen Sie doch mal in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis oder unter den Kollegen, wessen Leben sich tatsächlich durch die sinnlose Attacke geändert hat. Nach einigem Nachdenken haben alle von mir Befragten eingestehen müssen, dass sich eigentlich nichts geändert habe. Sicher, man denke hin und wieder an das Attentat, wenn man einem langbärtigen Turbanträger über den Weg laufe. Aber die anfängliche Flugangst sei schnell wieder verschwunden, ebenso das komische Gefühl in der Magengegend, man könne Opfer eines Milzbrandbriefes werden.

Das aber sind alles persönliche, übergangsweise Einstellungen, aber nichts, was die Welt komplett umgekrempelt hat, nicht einmal nur den zivilisierten Teil.

Ein gehörig Maß an Besonnenheit scheint mir angebracht. Panikmache durch die Medien erweitert schon lange nicht mehr das Bewußtsein, sondern stumpft den Geist nur weiter ab.


 
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Resident of Antville  seit 8135 Tagen
zuletzt aktualisiert:
22. Juni 2003, 17:43

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