Schauplätze

Sonntag, 9. März 2003

Wortschatz

Sich einen faulen Lenz machen

Erfahrene Müßiggänger bestätigen Ihnen auf Nachfrage sicher, dass man sich auch im Winter einen schönen Lenz, das heißt sich das Leben und die Arbeit bequem machen kann. Zwar wird der Frühling in der gehobenen und dichterischen Sprache auch als Lenz bezeichnet, doch die salopp abwertende Wendung geht wohl auf den alten Ausdruck »fauler Lenz« (= fauler Lorenz) zurück, der früher für »Faulpelz« oder »Nichtstuer« schlechthin stand. Der männliche Vorname »Len(t)z« war im 16. Jahrhundert neben »Lorenz« eine gängige Kurzform des lateinischen Namens »Laurentius«. Der früher häufige Gebrauch des Namens bewirkte den Wechsel zur Gattungsbezeichnung im Sinne von »Mensch, Kerl, Narr«. Üblich wurden auch Benennungen mit Adjektiven: guter, frommer, armer, langer und dann auch — unter Einfluss von »faulenzen« — fauler Lenz.

Quelle: Duden Newsletter vom 7. März 2003


 
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22. Juni 2003, 17:43

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