Schauplätze

Freitag, 6. Dezember 2002

Lesen und Schreiben

Bald ist Weihnachten und dann werden wieder Bücher verschenkt — hoffe ich

Alltägliches, bunt und wortreich vorgetragen, manchmal ätzend, manchmal schrill, trivial, amüsant, zuweilen giftig satirisch. Max Goldt ist ein Autor, dem es immer wieder mit den gleißendsten Formulierungen gelingt, an der Oberfläche zu bleiben und doch tief blicken zu lassen. Im letzten Monat habe ich mir die folgenden Bücher zu Gemüte geführt, die ich allesamt empfehlen kann:

  • Wenn man einen weißen Anzug anhat
  • Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau
  • Ä
  • Der Krapfen auf dem Sims
  • Die Kugeln in unseren Köpfen
  • Mind-boggling
Alle Werke bis auf das erste sind Sammlungen seiner (überarbeiteten) Kolumnen, die er in den Neunzigern für die Titanic geschrieben hat. Wer die Titanic kennt, der wird ungefähr erahnen können, was ihn bei der Lektüre der Kolumnen erwartet. Max Goldt kramt im Bodensatz menschlicher Kultur, steigt hinab in die Abgründe der schwarzen Seelen unserer Mitbürger, beobachtet und kommentiert die Wirrnis unserer Gesellschaft und seines eigenen Lebens. Trotz mancher Bissigkeit vergeht er sich nie in Rüpelhaftigkeit. Max Goldt ist gewöhnungsbedürftig, aber lesenswert, wenn man seine Gedankenwelt erst einmal erschlossen hat.
 
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Resident of Antville  seit 8170 Tagen
zuletzt aktualisiert:
22. Juni 2003, 17:43

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